Es gibt fünf Typen von Multimode-Glasfasern: OM1, OM2, OM3, OM4 und jetzt auch OM5. Was genau ist der Unterschied?
Im Kern (verzeihen Sie das Wortspiel) unterscheiden sich diese Glasfasertypen durch ihre Kerngröße, Sender und Bandbreitenkapazitäten.
Optische Multimodefasern (OM) haben einen Kerndurchmesser von 50 µm (OM2-OM5) bzw. 62,5 µm (OM1). Der größere Kern ermöglicht es, dass mehrere Lichtmodi gleichzeitig durch den Kern wandern (daher der Name „Multimode“).
Legacy-Fasern
Wichtig: Aufgrund der Kerngröße von 62,5 µm ist OM1 nicht mit anderen Multimode-Typen kompatibel und kann nicht mit denselben Anschlüssen verwendet werden. Da sowohl OM1 als auch OM2 orangefarbene Außenmäntel haben können (gemäß TIA/EIA-Standards), überprüfen Sie immer die Aufschrift auf dem Kabel, um sicherzustellen, dass Sie die richtigen Anschlüsse verwenden.
Frühe OM1- und OM2-Fasern wurden beide für den Einsatz mit LED-Quellen oder -Sendern entwickelt. Die Modulationsbeschränkungen von LEDs schränkten die Möglichkeiten von OM1 und frühen OM2 ebenfalls ein.
Der steigende Bedarf an Geschwindigkeit erforderte jedoch auch höhere Bandbreitenkapazitäten für Glasfasern. Hier kommen die laseroptimierten Multimode-Fasern (LOMMF) ins Spiel: OM2, OM3 und OM4 und jetzt OM5.
Laser-Optimierung
OM2-, OM3-, OM4- und OM5-Fasern sind für den Einsatz mit oberflächenemittierenden Lasern mit vertikaler Kavität (VCSELs) ausgelegt, in der Regel bei 850 nm. Laseroptimierte OM2-Fasern (wie unsere) sind mittlerweile ebenfalls leicht erhältlich. VCSELs ermöglichen deutlich höhere Modulationsraten als LEDs, sodass laseroptimierte Fasern deutlich mehr Daten übertragen können.
Gemäß Industriestandards hat OM3 eine effektive modale Bandbreite (EMB) von 2000 MHz*km bei 850 nm. OM4 kann 4700 MHz*km verarbeiten.
Zur Identifizierung behält OM2, wie oben erwähnt, den orangefarbenen Mantel. Sowohl OM3 als auch OM4 können einen türkisfarbenen Außenmantel haben (das gilt für Cleerline OM3- und OM4-Patchkabel). OM4 kann alternativ mit einem „Erika-Violett“-Außenmantel versehen sein. Wenn Sie auf ein leuchtend magentafarbenes Glasfaserkabel stoßen, handelt es sich wahrscheinlich um OM4. Erfreulicherweise bestehen OM2, OM3, OM4 und OM5 allesamt aus 50/125-µm-Fasern und sind alle mit denselben Steckverbindern kompatibel. Beachten Sie jedoch, dass die Farbcodes der Steckverbinder variieren. Einige Multimode-Steckverbinder können als „optimiert für OM3/OM4-Faser“ gekennzeichnet und türkisfarben sein. Standardmäßige laseroptimierte Multimode-Steckverbinder können beige oder schwarz sein. Im Zweifelsfall prüfen Sie bitte die Steckverbinderspezifikation, insbesondere hinsichtlich der Kerngröße. Die Übereinstimmung mit der Kerngröße ist das wichtigste Merkmal für mechanische Steckverbinder, da dadurch die Signalkontinuität durch den Steckverbinder gewährleistet wird.
Veröffentlichungszeit: 01.08.2022